Vier Minuten waren gerade abgelaufen, als der Ball schon im Netz des SV Lok zappelte. Steve Senff überwand vorher die kollektiv passive Abwehr der Gastgeber und musste so nur noch flach einschieben. Zuvor hatte das Trainerteam um Thomas Koerth die Mannschaft umgestellt. Für Rene Linde war wieder Norman Schote zwischen den Pfosten, Maik Gordziel ersetzte Mahmoud Alhussein, David Jahr rückte auf den linken Flügel, Fabian Baur und Marcel Schöffmann besetzten dafür die Innenverteidigung, während Steve Senff ins defensive Mittelfeld zurückgezogen wurde.
Ein leichtes Spiel sollte es im Alten Stadion nicht werden. Der SV Lok Altenburg wollte nicht weniger als den Sieg und erarbeitete sich so mehr Chancen, als alle drei vorherigen Gegner zusammen. Die Flanke von Rene Friedrich wurde so erst von der Abwehr heraus geköpft, bevor Dennis Schmidt im Nachschuss an seinem ehemaligen Torhüter-Kollegen Norman Schote scheiterte (8.). Doch auch Motor war in der Offensive nicht untätig, hatte jedoch das Glück diesmal nicht auf seiner Seite. Erst eroberte Maik Gordziel den Ball von Rene Friedrich tief in der gegnerischen Hälfte, um nach einem Doppelpass mit seinem Bruder Bruno knapp über die Latte zu schießen (11.). Später versuchte es Bruno nach der Flanke von David Jahr per Direktabnahme, doch auch hier fehlten noch einige Zentimeter.
Wenig später wurde es wieder brenzlig – Basel Arafe musste nach einer Lok-Ecke auf der Linie klären (25.). Im Gegenzug war es jedoch wieder Maik Gordziel, der im Gedränge an den Querbalken schoss und im nächsten Moment nach der Vorarbeit von David Jahr im Eins-Gegen-Eins mit Torhüter Silko Ronas den Kürzeren zog. Auch Steve Senff versuchte den Torhüter per Flachschuss zu überlisten, was im ersten Moment gelang, jedoch konnte Maik Gordziel den Ball am langen Pfosten nicht mehr in die richtige Richtung lenken (33.). Kurz vor der Halbzeit ging der Gegenspieler von Marcel Schöffmann im Strafraum zu Boden. Kapitän Mirko Beer zögerte nicht und besorgte vom Punkt den Treffer zum 1:1 (45.).
Auch in der zweiten Hälfte war Motor nach dem Wiederanpfiff wacher. Nachdem Philipp Prechtl den Ball zu Maik Gordziel durchgesteckt hatte, feuerte dieser auf das lange Eck des Lok-Tores und erzielte so direkt das 1:2. Der Lok den Dampf aus dem Kessel zu nehmen, gelang Motor jedoch noch nicht, fünf Minuten später waren die Gastgeber per Lattentreffer erneut nah am Ausgleich dran (51.). Zwischenzeitlich flachte das Spiel etwas ab, woran jedoch der immer stärker werdende Sturm einen entscheidenden Anteil hatte. Die Lok brachte dies jedoch nicht zum Entgleisen, zwischenzeitlich war die Elf von Lothar Kirmse näher am 2:2 dran als Motor am 1:3. So scheiterte David Taubert nach dem gewonnenen Laufduell mit Marcel Schöffmann nur knapp am Außennetz (65.).
Spannend blieb es bis zum Schluss in diesem intensiven, aber fair geführten Stadtderby, das bis dato das beste seiner Gattung sein sollte. Leider behielt der Schiedsrichter im Regen von Altenburg nicht immer die Übersicht, was sich insbesondere bei so mancher Abseitsentscheidung äußerte. In der letzten Minute der regulären Spielzeit durfte sich Norman Schote mit einem beherzten Eingreifen noch einmal auszeichnen, in den restlichen vier Minuten Nachspielzeit konnte Motor den Sieg souverän festhalten und stand somit als verdienter Sieger fest, der sich die drei Punkte über neunzig Minuten hart erarbeitete. Da auch die Frauenmannschaft des SV Motor Altenburg mit 3:1 in Löbichau gewann, sorgte man so für ein Wochenende mit perfekter Ausbeute.
Mit diesem hart erkämpften Sieg gibt der SV Motor Altenburg einen Vorgeschmack auf das kommende Spitzenspiel gegen den TSV Windischleuba. Anstoß gegen den punktgleichen Zweiten ist am Sonntag, dem 30.09.2018 um 15:00 Uhr in der Skatbank-Arena.
Lok mit: S. Ronas, M. Kielpinski, R. Friedrich (60. A. Ghafoori), M. Klages (60. A. Fischer), D. Schmidt, M. Beer, D. Taubert, R. Müller, M. Bauer, M. Arndt, E. Müller
Motor mit: N. Schote, D. Jahr, B. Arafe, S. Senff (GK), M. Mkhallalati, M. Gordziel, M. Schöffmann, B. Gordziel (64. M. Alhussein), A. Cristu (GK), P. Prechtl, F. Baur
Schiedsrichter: Daniel Grimm
