Bei der Personalfrage hatte Trainer Thomas Koerth vor dem Spiel die Qual der Wahl, vertraute jedoch auf die Devise „Never change a winning team“ und stellte so fast die gleiche Mannschaft wie beim Sieg in der Vorwoche auf. Die einzige Veränderung blieb, dass Rene Linde Norman Schote im Tor vertrat. Auf der anderen Seite hatte der Rote Stern jedoch mit enormen Personalproblemen zu kämpfen und musste so beispielsweise auf alle drei etatmäßigen Torhüter verzichten.
Die Favoritenrolle lag so nach den letzten Ergebnissen auf der Gastgeberseite. Motor übernahm daher auch von Beginn an die Kontrolle über das Spiel. So dauerte es auch keine zehn Minuten, bis der erste Tor-Schrei aus den Lautsprechern ertönte, nachdem Philipp Prechtl aus Nahdistanz den Ball flach am Gästekeeper vorbeilegte (8.). Aus läuferischer Sicht war der SV Motor Altenburg die bessere Mannschaft und konnte auch aus den meisten Zweikämpfen siegreich hervorgehen. Bei Einzelaktionen von Steve Senff oder Marcel Schöffmann fehlten der RSA-Zentrale die Ideen, während man auf den Flügeln körperliche Präsenz zeigte und so Motor dort weniger Räume offen ließ. Entlastungsangriffe versuchte man mit hohen Bällen in die Spitze einzuleiten. Diese fanden jedoch meist keinen Abnehmer, sodass Rene Linde im Altenburger Tor ohne echte Arbeit blieb.
Dafür prüfte Fabian Baur Torhüter Stefan Engelhardt aus 18 Metern (12.), auch Bruno Gordziels Flachschuss nach Vorarbeit von Steve Senff wurde gehalten (19.). Bei einem Freistoß aus 25 Metern, der stecken blieb, bevor er gefährlich werden konnte, wurden die Gäste jedoch eiskalt ausgekontert, sodass Steve Senff frei auf das Tor zulaufen und auf 2:0 erhöhen konnte (26.). Danach verfehlte Bruno Gordziel per Schuss aus der Drehung aus 20 Metern noch das Tor (30.), bevor er per Freistoß aus ähnlicher Position den Torhüter überraschte und für das 3:0 sorgte (33.). Ohne Bedrängnis gelang Steve Senff noch vor der Pause die endgültige Vorentscheidung zum 4:0 (39.).
Der SV Motor Altenburg blieb auch im zweiten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft. Am Ende störte sich die Mannschaft jedoch daran, dass man insgesamt zu viele Phasen hatte, in denen man zu passiv war und die Konzentration nicht aufrecht halten konnte, was von anderen Mannschaften konsequent ausgenutzt werden könnte. Ab der 65. Minute waren die Tore jedoch wieder freigegeben, sodass Marcel Schöffmann ebenfalls unbedrängt aus kurzer Distanz einschieben durfte (65.). Wenig später wurde der Rote Stern unglücklich zum Ehrentreffer eingeladen. Rene Haenchen zögerte nicht und nutzte diesen Fehler zum 5:1 aus (69.). Angesichts des Spielstandes war dies jedoch verzeihbar – immerhin kamen so auch noch die Gäste zu ihrem Treffer in diesem Premierenspiel. Der eingewechselte Maik Gordziel konnte diesen Fauxpas jedoch schon drei Minuten später per Direktabnahme egalisieren (72.) und schob mit dem Abpfiff sogar noch das 7:1 hinterher (90.). Auch die Abwehr der Altenburger blieb im zweiten Durchgang stabil, köpfte die langen Bälle sofort heraus und ließ die Gäste jenseits der Mittellinie nicht zum Zug kommen.
Trotz der deutlichen Niederlage präsentierte sich der Rote Stern Altenburg als fairer und sympathischer Gegner. Das von Heiko Grimmer geleitete Spiel kam so ohne eine einzige Karte aus. Mit dem Sieg sicherte sich Motor Altenburg die alleinige Tabellenführung, führt mit Maik Gordziel und Steve Senff gemeinsam mit Marcel Etzold vom SV 1954 Gerstenberg die Torjäger-Rangliste doppelt an und steht auch dank des ungebrochenen Zuschauerinteresses mit deutlichem Vorsprung an der Spitze der Zuschauertabelle.
Motor mit: R. Linde, D. Jahr, B. Arafe, S. Senff, M. Mkhallalati, M. Schöffmann, B. Gordziel (72. F. Roesicke), A. Cristu, P. Prechtl (79. M. Rabis), M. Alhussein (56. M. Gordziel), F. Baur
Roter Stern mit: S. Engelhardt, T. Stoetzner (70. M. Döhler), A. Seth, V. Apel, M. Brachert, M. Daehn, M. Fahr, S. Kliesch, T. Koegler (79. T. Nawrocki), M. Pohl, R. Haenchen
Schiedsrichter: Heiko Grimmer
